Arabofriese Pferderasse

Arabofriese im Rassenportrait – Herkunft, Aussehen, Charakter und Wesen

Herkunft

Dachtest Du auch immer, der Arabofriese sei einfach eine Kreuzung aus Arabern und Friesen? Das stimmt nicht ganz. Denn es werden nur Friesen mit bestimmte Leistungsgenen von einigen wenigen Wüstenarabern gezielt gekreuzt. Durch diese Rückkreuzung soll der Araberanteil stark minimiert werden. Die Zucht der Arabofriesen läuft also sehr geplant und gezielt ab. Daher sind sie auch eine relativ junge Pferderasse.

Die Zucht begann erst ab den 60er Jahren, im Leistungssport im Fahren. Hier waren Friesen als Gespann beliebt, doch ging ihnen mit der Zeit immer die Luft aus, weshalb Teams nicht über die Platzierungen im Mittelfeld hinauskamen. Andere Warmblüter oder andere Barockpferderassen wurden daher immer beliebter für den Fahrsport. Da zur Zeit der spanischen Besetzung Frieslandes die heimischen Stuten ebenfalls mit Berberpferden gedeckt wurden und dadurch die damals leistungsfähigsten Pferde Europas entstanden, besannen sich einige Züchter wieder zurück zu den Wurzeln der Araberzucht.

Gründlich ausgewählte Araber wurden eingekreuzt und nach einigen Rückschlägen entstand der leistungsfähige, ausdauernde und arbeitswillige Arabofriese. Heute kommen beim Fahren auf Leistungssportniveau keine reinen Freisen mehr zum Einsatz, sondern Arabofriesen. Hier zeigen wir dir alles, was Du über das Arabofriesen Pferd wissen musst.

Aussehen

Allgemein

Der Arabofriese sieht aus wie ein Friese, ist aber sportlicher und leistungsfähiger. Er ist ein Pferd des Quadrattyps und hat ein grossrahmiges Exterieur. Der Kopf des Arabofriesen ist fein und hat eine gute Ganaschenfreiheit. Ihr Hals ist lang und gewölbt und ist muskulös. Sie haben lange Beine und ein trockenes Fundament. Ihre Schultern sind lang und schräg und die Kruppe muskulös. Sie ist ebenfalls leicht schräg. Der Gang des Arabofriesen ist geschmeidig und raumgreifend.

Grösse und Gewicht

Arabofriesen sind 155-170 cm gross (Stockmass) und wiegen 520 bis 770 kg. Sie gehören zu den Warmblütern.

Farbe

Arabofriesen sind meist Rappen. 

Fell

Die Arabofriese Pferde haben dichtes und langes Langhaar-Fell.

Charakter, Wesen und Einsatz

Das Arabofriese Pferd hat einen freundlichen, nervenstarken Charakter. Wie ein Friese bleibt es cool und ist ausgeglichen. Gleichzeitig ist es aufgeweckt, leistungsbreit und sportlich wie ein Araber. Der Arabofriese ist gleichzeitig umgänglich und arbeitswillig und vereint damit die besten Eigenschaften aus beiden Rassen.

Das Aussehen des Friesen konnte durch die gezielte Zucht erhalten bleiben, doch die Leistungsfähigkeit wurde deutlich gesteigert. So ist ein Sportfriese entstanden, der ideal für Turniere in der Dressur und im Fahren ist. Hier können die Arabofriesen mit ihren Leistungen glänzen. Sie sind hier äussert zuverlässig und arbeiten gekonnt mit dem Reiter oder der Reiterin zusammen.

Auch für das Freizeitreiten und grosse Reiter sind die Arabofriesen mit ihrem angenehmen Charakter und ihrer Statur ein toller Partner.

Haltung und Ernährung

Haltung

Arabofriesen brauchen wie jede andere Pferderasse auch viel Auslauf, frische Luft und Kontakt mit Artgenossen. Ansonsten sind sie relativ unkompliziert in der Haltung. Neben guten Bedingungen im Stall und auf der Weide, wollen sie auch Zeit mit dir verbringen, damit eine Bindung zwischen euch entstehen kann. Du solltest sie also täglich fordern und mit spannenden Aufgaben beschäftigen.

Ernährung

Um deinen Arabofriesen gesund zu halten, ist eine hochwertige Ernährung wichtig. Achte immer auf frisches, schadstofffreies Futter in guter Qualität. Die genaue Futtermenge stimmst Du am besten mit dem Züchter oder Tierarzt ab.

Erziehung und Pflege

Erziehung

Arbeitest Du von Anfang an mit einem Arabofriesen, sind die Chancen auf eine einwandfreie Bindung zwischen euch beiden sehr hoch. Die Arabofriesen sind ihrem Bezugsmenschen normalerweise sehr zugewandt und vertrauen dem Reiter. Vorausgesetzt, Du hältst dich an die Grundzüge einer guten Pferdeerziehung. Möchtest Du deinen Arabofriesen in der Dressur oder im Fahren einsetzen, kommt dann noch die Disziplin-spezifische Ausbildung hinzu.

Pflege

Arabofriesen brauchen eine tägliche Fell- und Hufpflege. Hier sind sie nicht anders als andere Pferderassen. Die tägliche Pflege ist gesund, fördert die Bindung zwischen dir und deinem Arabofriesen und tut ihnen einfach gut. Zusätzlich braucht dein Arabofriese regelmässige Besuche vom Tierarzt und Hufschmied.

Gesundheit und Krankheiten

Arabofriese Pferde gelten allgemein als gesund, schliesslich wurde die Zucht sehr gezielt und systematisch vorangetrieben. Bisher sind keine rassetypischen Erbkrankheiten bekannt und sie sind allgemein gesünder als reine Friesen.

Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebensdauer der Arabofriesen beträgt 20 bis 25 Jahre. Wenn Du auf eine ausgewogene, hochwertige Ernährung und die richtige Haltung und Pflege achtest, kannst Du viel für die Gesundheit deines Arabofriesen tun.

Arabofriese kaufen – das gilt es zu beachten

Du möchtest dir am liebsten gleich ein Arabofriese kaufen? Adressen von Züchtern und alle wichtigen Informationen bekommst Du beim Europäischen Arabo-Freisen Verband (EAFV). Der Arabo-Friesen Sportverband wurde im März 2000 gegründet und dann im Dezember 2004 in den Europäischen Arabo-Friesen Verband umgewandelt. Dieser Verband ist offiziell registriert und kontrolliert die Einhaltung der Zuchtziele eines Sportpferdes. Bei der Zucht soll eine reine Schönheitszucht verhindert werden und vor allem die Leistungsmerkmale weitergegeben werden.

Möchtest Du einen Arabofriesen kaufen, musst Du mit einem vier- bis fünfstelligen Betrag rechnen. Hinzu kommen noch die einmaligen Kosten zum Kauf und Transport und dann die regelmässig anfallenden Kosten für ein Pferd. Kannst Du diese Kosten nicht stemmen, empfehlen wir dir eine Reitbeteiligung. Hier kannst Du dich um ein Pferd kümmern, als wäre es dein eigenes und viel über diese Pferderasse lernen.

Unser Fazit zum Arabofriesen Pferd

Der Arabofriese ist ein wunderschönes und leistungsstarkes Pferd. Bevor Du dich für eine Pferderasse entscheidest, solltest Du jedoch zunächst wissen, für was Du dein Pferd einsetzen möchtest. In der Dressur, beim Fahren oder im Freizeitreiten ist ein Arabofriese ein toller Partner. Für das Springen oder Westernreiten eignet er sich aber zum Beispiel nicht. Um die Rasse besser kennenzulernen, eignet sich eine Reitbeteiligung oder der Besuch beim Züchter perfekt.

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