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Winter-Futter für Pferde: Die 6 häufigsten Fehler
Veröffentlicht am 7. Februar 2023
Lesezeit Minuten
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Veröffentlicht am 7. Februar 2023
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Kalte Tage, lange Nächte und gefrorene Weiden: Wir sind mitten im Winter. Viele Pferdemenschen wünschen sich jetzt wärmere Temperaturen und längere Tage herbei. Doch um den Winter kommen wir und unsere Pferde hierzulande nun einmal nicht drumherum. Neben den Änderungen in der Natur, passt sich auch das Fressverhalten deines Pferdes an die kälteren Temperaturen und kargen Weiden an. Das Winterfutter sollte sich also von der Fütterung im Sommer unterscheiden.
Leider gibt es dabei typische Fehler, die schnell mal gemacht sind. Deswegen haben wir dir hier die 6 häufigsten Fehler beim Winter-Futter für dein Pferd zusammengestellt und zeigen dir, wie Du sie vermeidest. So kommt dein Pferd gesund durch die kalte Jahreszeit.
Pferde brauchen auch im Winter viel Wasser. Der Flüssigkeitsbedarf ist sogar erhöht, da Heu nicht so viel Wasser enthält wie frisches Gras von der Weide. Ist das Wasser jedoch eiskalt, lädt es nicht unbedingt zum Trinken ein. Verständlich, dass dein Pferd dann vielleicht nicht genug trinkt. Ist es richtig eisig, kann das Wasser sogar einfrieren und es deinem Pferd unmöglich machen, seinen Durst zu stillen.
Doch zu wenig Flüssigkeit kann Koliken und andere gesundheitliche Probleme verursachen. Achte daher immer darauf, dass das Wasser frisch ist und eine angenehme Temperatur hat. Regelmässiges Austauschen des Wassers hilft. Verwende dabei am besten lauwarmes Wasser. Es gibt auch moderne Tränksysteme, die auch an kalten Tagen für eine konstant gute Temperatur des Wassers sorgen. Auf der Weide sorgt eine Wanne mit handwarmem Wasser für Flüssigkeitszufuhr.
Wenn Du möchtest, kannst Du auch einen Schuss Apfelsaft oder Tee zum Trinkwasser geben. Kontrolliere im Winter auf jeden Fall regelmässig, wie viel dein Pferd trinkt und achte auf eine ausreichende Wasseraufnahme.
Der Grossteil des Winter-Futters für dein Pferd sollte aus Heu bestehen. In Weiden und Paddocks sollte regelmässig frisches Heu für die Pferde zu finden sein. Doch Heu liefert weniger Nährstoffe als das frische Gras auf der Weide. Selbst wenn dein Pferd auch im Winter regelmässig auf die Weide kommt, findet es dort eher karges Gras vor, welches einen geringeren Anteil an gesunden Inhaltsstoffen hat als im Sommer. Wichtig ist daher eine gute Qualität des Heus.
Um zu überprüfen, ob das Heu frisch und nährstoffreich ist, kannst Du den „Sinnes-Test“ machen. Riecht das Heu aromatisch oder ist zumindest geruchsneutral? Enthält es Blätter, lange Stiele und wenig andere Dinge, wie Erde oder andere Pflanzen? Das sind gute Zeichen. Loswerden solltest Du das Heu, wenn es muffig riecht oder beim Aufschütteln kräftig staubt.
Wie viel Raufutter genau dein Pferd braucht, hängt von seinen individuellen Voraussetzungen ab. Als Grundregel sollte das Winter Futter jedoch zu 1,5 % bis 3 % des Körpergewichts deines Pferdes aus hochwertigem Raufutter bestehen. Der Rest des Energiebedarfs kann über Kraftfutter gedeckt werden.
Übrigens: Der Energiebedarf deines Pferdes steigt im Winter um 25 % bis 50 % an. Nimmt dein Pferd über den Winter also etwas ab, ist das normal. In der freien Natur wäre das auf Grund der äusseren Umstände sogar auch so. Ein bisschen Gewichtsverlust ist im Normalfall auch kein Problem. Dein Pferd wird das im Frühling schnell wieder ausgleichen.
Manche Reiter empfehlen viel Öl im Winter Futter als Geheimtipp. Richtig ist, dass Öle viel Energie liefern. Allerdings können Pferde nicht zu viel auf einmal davon verdauen. Weniger ist hier also mehr! Pferde haben nämlich keine Gallenblase, wie wir Menschen. Dadurch ernähren sie sich fettärmer. Stattdessen produzieren sie ihre Gallenflüssigkeit in der Leber. Damit können sie zwar Fett verdauen, aber nicht so viel auf einmal.
Öl kannst Du also als Teil des Winter Futters verwenden, aber in Massen. Als Höchstgrenze gilt 1 Gramm Öl pro Kilo Körpergewicht deines Pferdes pro Tag. Aber auch das heisst nicht, dass Du die Höchstgrenze unbedingt ausreizen musst. Circa 250 Milliliter Öl pro Tag sind für viele Pferde ein guter Richtwert. Gewöhne dein Pferd bitte langsam an die Ölfütterung und mische nicht von einen Tag auf den anderen die ganze Menge bei.
Du willst deinem Pferd etwas Gutes tun und ihm richtig viele Nährstoffe liefern? Obst solltest Du immer in Massen füttern. Dein Pferd kann Vitamin C ausserdem selbst herstellen (nicht wie wir Menschen). Deswegen muss es eigentlich nicht von Aussen zugeführt werden. Manchen Pferden reicht die körpereigene Produktion leider nicht aus. In Stresssituationen, wie zum Beispiel durch eine Krankheit, im Alter oder durch sehr hohe Belastungen, kann die Fütterung von Vitamin C daher durchaus sinnvoll sein.
Um möglichst viel Vitamin C zu bekommen, solltest Du daher auf das richtige Obst und Gemüse achten. Hagebutten sind dafür ein guter Tipp. Diese haben jetzt Saison und enthalten sehr viel Vitamin C. Für ein Pferd mit 600 Kilogramm reichen 30 bis 40 Gramm aus. Das entspricht circa einer Hand voll.
Du möchtest im Winter am liebsten die ganze Zeit etwas Warmes essen? Deswegen machst Du deinem Pferd auch ständig warmes Futter? Das ist unnötig. Schliesslich kennen Pferde kein warmes Futter und haben deswegen auch keine Sehsüchte danach. Auch ist ihnen oft noch warm, wenn wir schon strak frieren. Der Wohlfühlbereich der meisten Pferderassen liegt zwischen -15 und 25 Grad.
Natürlich kannst Du deinem Pferd trotzdem Mash geben. Vor allem alte Pferde oder Pferde, die sehr schnell an Gewicht verlieren, profitieren von einer täglichen Portion Leinsamen, Kleie und warmen Wasser.
Mit dem Wechsel der Jahreszeiten steht auch wieder der Fellwechsel an. Hast Du die häufigen Winter-Futter Fehler vermieden, sollte dein Pferd eigentlich gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt sein und damit optimal auf den Fellwechsel vorbereitet sein. Trotzdem kannst Du im Fellwechsel darauf achten, dein Pferd mit frischen Kräutern dabei zu unterstützen. Auch Ergänzungsfutter speziell für einen gesunden Darm kann als Kur sinnvoll sein.
Wie fütterst Du dein Pferd im Winter? Poste ein Bild davon auf Social Media und markiere uns. Wir freuen uns, von dir zu hören.