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Reiten bei Regen – 10 Tipps für Regenwetter
Veröffentlicht am 21. Oktober 2021
Lesezeit Minuten
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Veröffentlicht am 21. Oktober 2021
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Manchmal kommt man einfach nicht drum herum: Regen, Sturm und graue Nebeltage. Auch wenn wir lieber bei schönem Wetter reiten, muss man auch bei Regen nicht auf sein Lieblingshobby verzichten. Ganz im Gegenteil: Nach einem Training im Schmuddelwetter fühlt man sich erst recht so richtig gut. Dein Pferd wird sich ebenfalls über die Bewegung freuen. Denn ihm ist es ziemlich egal, wie das Wetter ist. Es möchte sich bewegen und austoben. Damit Du für den nächsten Regentag perfekt vorbereitet bist, geben wir dir hier die 10 besten Tipps für Reiten bei Regen.
Pferde stehen auch bei Regen draussen und sind von Natur aus auf den Regen angepasst. Deswegen braucht es auch bei schlechtem Wetter Bewegung. Am Einfachsten ist das Reiten bei Regen natürlich in der Halle. Steht bei dir im Stall keine Halle zur Verfügung, ist das Ausreiten eine gute Alternative. Das Reiten im Gelände ist vergleichbar mit den Anforderungen an die Trittsicherheit auf der nassen Koppel, deswegen ist es kein Problem für dein Pferd. Reitplätzte entwickeln sich bei Regen oft zu einem Sumpf und sind eher weniger für das Training geeignet. Also, ab ins Gelände mit euch!
Im Regen unterwegs zu sein ist oftmals eine richtige Überwindung. Doch mit der richtigen Kleidung wird das Reiten bei Regen gleich viel angenehmer. Investiere in eine gute Regenjacke oder sogar in einen speziellen Regenreitmantel. Ein idealer Regenreitmantel geht vorne und hinten über den Sattel, hat Reflektoren und lässt sich seitlich an den Beinen befestigten, damit die langen Seiten nicht umherflattern.
Darunter hält dich das Zwiebelprinzip warm. Ziehe dafür mehrere dünne Schichten übereinander. Eine Regenhose über deiner normalen Reithose hält auch deine Beine trocken. Achte darauf, dass Du trotz mehrerer Schichten nicht zu sehr in deiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wirst, damit Du das Reiten trotzdem noch geniessen kannst.
Ist dein Pferd besonders schreckhaft, musst Du es vielleicht erst an die raschelnde Regenbekleidung gewöhnen. Nimm dir dafür am besten schon vor den ersten grauen Herbsttagen ausreichend Zeit.
Deine Handschuhe sollten auch bei Regen einen guten Griff gewährleisten und nicht rutschen. Das Gleiche gilt für deine Reitstiefel. Achte beim Kauf auf ein gutes Profil, um nicht aus den Steigbügeln zu rutschen. Reflektoren am Helm und Oberkörper sorgen bei düsterem Wetter für Sicherheit.
Dein Pferd ist von Natur aus schon perfekt für Mistwetter ausgestattet. Es braucht also eigentlich keine besondere Ausrüstung. An grauen Tagen oder in der Dunkelheit solltest Du jedoch auch an deinem Pferd Reflektoren anbringen, damit ihr beide gut gesehen werdet. Eine Ausreitdecke mit reflektierenden Elementen sorgt von allen Seiten für Sichtbarkeit.
Eigentlich nicht. Denn das natürliche Fell der Pferde verläuft so, dass Regen gut abläuft. Ist dein Pferd komplett geschoren, sieht es anders aus. Dann kühlt es schneller aus und benötigt eine Ausreitdecke. Du kannst eine leichte Regendecke auch verwenden, wenn Du dein Pferd später noch reiten willst und es so vor Verschmutzungen schützen möchtest.
Viele Reiter fragen sich, ob ein nasses Pferd gesattelt werden darf. Denn die Kombination aus Feuchtigkeit und Schmutz im Fell sorgt unter dem Sattel für Scheuern und Hautprobleme. Gerade, wenn dein Pferd bei Regen auf der Weide, im Offenstall oder in einer Paddockbox stand, ist das Fell klitschnass. Oder es hat sich ausgiebig im Schlamm gesuhlt und ist jetzt so richtig dreckig.
Auf dem Putzplatz heisst es dann erst einmal, den groben Dreck aus der Sattel- und Sattelgurtlage rausbürsten, damit dein Pferd keine Druckstellen unter dem Sattel bekommt. Bürste dein Pferd nur mit dem Strich, damit Du die kleinen Schmutzpartikel nicht noch weiter ins Fell einarbeitest. Ist dein Pferd richtig dreckig, kannst Du auch etwas warmes Wasser und einen Schwamm benutzen und dann die gewaschenen Stellen mit dem Schweissmesser abziehen. So sind kein Sand, Schmutz und keine Feuchtigkeit mehr im Fell. Dann steht dem Satteln nichts mehr im Weg.
Du solltest allerdings eine Lammfellunterlage oder eine atmungsaktive Sattelunterlage verwenden, damit dein Pferd auch während dem Reiten trocknen kann.
Beim Ausreiten im Regen solltest Du besonders auf die Beschaffenheit der Wege achten. Reite also lieber langsam, um dich und dein Pferd nicht zu gefährden. Besonders durchweichte und rutschige Wege erfordern deine Aufmerksamkeit. Das Metall der beschlagenen Hufe rutscht besonders leicht auf nassen Untergründen.
Vorsicht auch vor Pfützen. Hier sind Löcher nicht gut zu sehen und sie werden schnell zu Stolperfallen. Schwieriges Gelände im Regen sind auch Kurven, Steigungen oder ausgewaschene Wege.
Dein Pferd nimmt den Untergrund instinktiv war. Wird es also zögerlich, geht langsam oder bleibt stehen, ist es oft ein Zeichen, dass es besonders aufpasst. Nimm das ernst und gebe deinem Pferd die benötigte Zeit.
Die Kombination aus Schweiss von innen und Nässe von aussen sorgen dafür, dass dein Pferd besonders schnell auskühlt. Deswegen solltest Du es nicht direkt nach einem anstrengenden Training auf die Weide stellen. Reite es so, dass es zurück im Stall nicht mehr dampft und bereits wieder runtergekommen ist. Du kannst zum Beispiel die letzte halbe Stunde eines langen Ausritts im Schritt gehen. Dampft dein Pferd dann immer noch, solltest Du ihm eine Abschwitzdecke umhängen. Diese macht allerdings nur Sinn, wenn Du dein Pferd unterstellst. Sonst wird die Decke gleich wieder von aussen nass und verliert ihre Wirkung. Oder Du verwendest eine atmungsaktive Outdoordecke und stellst dein Pferd damit für zwei bis drei Stunden auf die Weide.
Reiten im Regen ist im Wald meist angenehm, da die Bäume das Wasser etwas abhalten. Kommt allerdings noch Sturm hinzu, solltest Du dich vom Wald fernhalten. Herunterfallende Äste können für dich und dein Pferd gefährlich werden. Ab Windstärke 6 solltest Du deshalb den Wald meiden.
Nasses Equipment vom Reiten im Regen solltest Du nicht einfach wegräumen, sondern vorher erst saubermachen und abtrocknen. Leder kannst Du mit einem Lederbalsam pflegen, damit es länger hält. Achtung! Lege Leder niemals auf die Heizung, da es sonst brüchig werden kann. Nasse Ausreit- und Abschwitzdecken gehören nicht in den Spind, sondern sollten draussen aufgehangen werden. Ist der gesamte Stall klamm und feucht, kannst Du die Sachen auch mit nach Hause nehmen, damit sie endlich richtig trocknen.
Unser letzter Tipp für Reiten im Regen. Stelle eine grosse Wanne oder Box in dein Auto, in der Du die nassen Sachen nach Hause transportieren kannst.
Jetzt kann dich nichts mehr vom Reiten bei Regen abhalten. Mach doch mal ein Foto von dir und deinem Pferd, wie ihr Spass im Regen habt und markiere uns auf Social Media.