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Reitabzeichen: Übersicht und Bedeutung

Veröffentlicht am 18. April 2023

Lesezeit Minuten

Du denkst darüber nach, ein Reitabzeichen zu machen? Dann bist Du hier genau richtig! In diesem Beitrag erklären wir dir alles rund um die verschiedenen Abzeichen, was sie dir bringen und wo Du sie machen kannst. Denn jedes Abzeichen weisst unterschiedliche reiterliche Fähigkeiten nach.

 

Warum ein Reitabzeichen machen?

Mit einem Reitabzeichen hast Du einen offiziellen Nachweis über deine praktischen und theoretischen Fähigkeiten in deinem Lieblingssport. Ein Reitabzeichen gibt dir nochmal eine Extraportion Motivation, dich mit deinem Pferd und deinem Training auseinanderzusetzen. Alle Abzeichen stellen das Wohlergehen des Pferdes in den Mittelpunkt und sind damit eine tolle Möglichkeit, die Aus- und Weiterbildung im Umgang mit Pferden zu sichern.

Geprüfte Fähigkeiten sind die Bodenarbeit, die Grundausbildung und Stationsprüfungen, bei denen theoretische Kenntnisse in der Praxis nachgewiesen werden. Folgst Du den Reitabzeichen in ihrer vorgesehenen Reihenfolge, hast Du automatisch einen sinnvollen Plan für euer Training und immer neue, abwechslungsreiche und aufeinander aufbauende Lernschritte. Denn die Reitabzeichen dienen hauptsächlich zur Unterstützung, dir als Reiter eigene Ausbildungsziele zu stecken.

Manche Abzeichen brauchst Du ausserdem für die Teilnahme an Turnieren. Andere wiederum erhältst Du auch durch Turniererfolge. Hierzu geben wir dir im letzten Abschnitt eine Übersicht. Die meisten Abzeichen sind jedoch freiwillig.

Wo macht man ein Reitabzeichen?

Die Reitabzeichen werden von der Reiterlichen Vereinigung vergeben. Um diese zu erhalten, musst Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu jedoch später mehr. Hier schauen wir uns zunächst an, wo Du ein Reitabzeichen machen kannst.

Grundsätzlich kannst Du das Reitabzeichen bei jedem Verein machen, der Mitglied bei einem an die FN angeschlossen Verband ist. Alle Termine für Prüfungen und kommenden Vorbereitungslehrgänge findest Du auf den Seiten der jeweiligen Landespferdesportverbände.

Reitabzeichen für Anfänger

Die ersten fünf Abzeichen sind ideal für Einsteiger und können in beliebiger Reihenfolge und öfter absolviert werden. Sie decken die reiterliche Grundausbildung ideal ab und sind für alle Altersklassen offen. Es gibt keine Noten, sondern lediglich ein „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Die Prüfungen dürfen beliebig oft wiederholt werden, sollte man nicht bestanden haben.

Reitabzeichen für Fortgeschrittene

Die Reitabzeichen 5 bis 1 müssen hintereinander absolviert werden und dienen neben der allgemeinen Lernerfolgskontrolle des Ausbildungsfortschritts auch dem Einstieg in den Turniersport. Sie setzen sich aus praktischen und theoretischen Teilprüfungen zusammen und sind verpflichtend, um an LPO-Turnieren teilnehmen zu können.

Zwischen zwei Prüfungen müssen mindestens drei Monate liegen. Zum Bestehen muss aus allen Teilprüfungen eine Durchschnittsnote von 6,0 erreicht werden und keine Teilprüfung darf unter 5,0 abgeschlossen werden. Wird die Prüfung nicht bestanden, müssen drei Monate bis zur Wiederholung eingehalten werden.

Übersicht: Welche Reitabzeichen gibt es?

Grundlage der Reitabzeichen ist die 2014 überarbeitete Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO), in der die Anforderungen zum Erwerb der unterschiedlichen Reitabzeichens geregelt sind. Dieses relativ neue Qualifikationssystem sieht zehn aufeinander aufbauende Abzeichen vor, von dem niedrigsten (Reitabzeichen 10) bis zum höchsten (Reitabzeichen 1).

Reit-abzei-chenVoraus-

setzung

Min.

Alter Pferd

Mitgliedschaft in einem FN Verein Inhalte

Reiten

Inhalte Stationsprüfung
RA10Vorbereitungs-lehrgangneinim Schritt, Trab an der LongeBodenarbeit, Pferdepflege
RA9Vorbereitungs-lehrgangneinim Schritt in der Gruppe, Trab, Galopp

 

Pferd vorbereiten zum Reiten, Kenntnisse im Pferdeverhalten, ethische Grundsätze, erweiterte Bodenarbeit
RA8Vorbereitungs-lehrgangnein1. Teilprüfung Dressur: Reiten ohne Bügel mind. im Schritt, Vorstellen des Pferdes in Anlehnung an Klasse E

2. Teilprüfung Sitzschulung/Reiten mit verkürzten Bügeln: Reiten einer Geschicklichkeitsaufgabe, Reiten im leichten Sitz, über Bodenricks und Stangen

3. Teilprüfung Grundkenntnisse zu Rassen und Sitzformen, Hufschlagfiguren, Bahnordnung, Bodenarbeit mit zusätzlich Slalom, Gangmasswechsel im Schritt
RA7Vorbereitungs-lehrgangnein
1. Teilprüfung Dressur: Reiten ohne Bügel mind. im Trab, Vorstellen des Pferdes in Anlehnung an Klasse E mit Dressurreitaufgabe auf dem Dressurviereck

2. Teilprüfung: Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks in verschiedenen Tempi im Aussengelände auf unebenem Boden

3. Teilprüfung Stationsprüfungen: Grundkenntnisse über Gangarten, Abteilungsreiten, Hufschlagfiguren, Sicherheit beim Reiten, Ethische Grundsätze, Bodenarbeit mit zusätzlich Traben auf gerader Linie, Rückwärtstreten lassen, Führen von Hufschlagfiguren
RA6Vorbereitungs-lehrgangnein1. Teilprüfung Dressur: Reiten ohne Bügel in den drei Grundgangarten, Dressurreitaufgabe in Anlehnung an Klasse E

2. Teilprüfung: Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks in verschiedenen Tempi im Aussengelände auf unebenem Boden

3. Teilprüfung Stationsprüfungen: Grundkenntnisse über Pferdehaltung, Fütterung und Pferdegesundheit, Bodenarbeit mit zusätzlicher Dreiecksvorführung, Grundsätze zur Sicherheit beim Verladen
RA5Vorbereitungs-lehrgang, Besitz des RA 7 und 6 oder des Basispasses Pferdekunde5ja1. Teilprüfung Dressur: Dressurreitprüfung in Anlehnung an Klasse E, Hilfszügel sind zugelassen, Reiten ohne Bügel in allen Gangarten

2. Teilprüfung Springen: Reiten im leichten Sitz, Stilspringen Klasse E

 

3. Teilprüfung: Prüfungsgespräch, Reitlehre entsprechend der Klasse, Kenntnisse zum Einstieg in den Turniersport und zur Unfallverhütung, Bodenarbeit mit Training mit Stangen, Vorführen auf der Dreiecksbahn, systematische Desensibilisierung
RA4Vorbereitungs-lehrgang, Besitz des RA 55ja1. Teilprüfung Dressur: Dressurreitprüfung Klasse A, Hilfszügel nicht zugelassen

2. Teilprüfung Springen: Reiten im leichten Sitz, Stilspringen Klasse A mit Standardanforderungen

3. Teilprüfung: Prüfungsgespräch, Reitlehre entsprechend der Klasse, Ausbildungsskala, reiterliche Fitness, Grundausrüstung Reitpferd
RA3Vorbereitungs-lehrgang, Besitz des RA 45ja1. Teilprüfung Dressur: Dressurreitprüfung Klasse L auf Trense

2. Teilprüfung Springen: Stilspringen Klasse A mit Standardanforderungen

3. Teilprüfung: Prüfungsgespräch, Reitlehre entsprechend der Klasse, Verhaltenskodex im Pferdesport, Trainingslehre
RA2Vorbereitungs-lehrgang, Besitz des RA 35ja1. Teilprüfung Dressur: Dressurreitprüfung Klasse L auf Kandare

2. Teilprüfung Springen: Stilspringen Klasse L mit Standardanforderungen

3. Teilprüfung: Prüfungsgespräch, Reitlehre entsprechend der Klasse, Ausbildungsskala, Verpassen der Ausrüstungsgegenstände, Trainingslehre, Anatomie, Exterieurlehre
RA1Vorbereitungs-lehrgang6ja1. Teilprüfung Dressur: Dressurreitprüfung Klasse M auf Kandare

2. Teilprüfung Springen: Stilspringen Klasse M mit Standardanforderungen

3. Teilprüfung: Prüfungsgespräch, Reitlehre entsprechend der Klasse, Trainingslehre

 

Reitabzeichen und Turniere

Die Reitabzeichen 2 und 1 können auch über Turniererfolge erworben werden. Die Abzeichen ab Nummer 5 brauchst Du zur Teilnahme an LPO-Turnieren. Das “Goldene” Reitabzeichen ist etwas ganz Besonderes. Denn dieses Abzeichen kannst Du im Gegensatz zu den Reitabzeichen 10-1 nicht durch eine Prüfung, sondern nur durch sportliche Erfolge erwerben. Welche hierfür zählen, ist in der APO (Ausbildungsprüfungsordnung) festgelegt und wurde für 2020 nochmal überarbeitet.

Hast Du ein Reitabzeichen? Teile ein Bild davon auf Social Media und markiere uns darin! Wir freuen uns, dir zu gratulieren 😊

4.7/5 aus 144 Bewertungen
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Sarah von HorseDeal

Sarah Rodemer ist absoluter Pferdefan. Sie recherchiert die neuesten Pferdetrends und schreibt für HorseDeal, um dich über alles aus der Welt der Pferde auf dem Laufenden zu halten.